von Ralf:
Langsam wird mir die Sache unheimlich: letzes Jahr fahren wir unseren 400er mit 13 Leuten, dieses Jahr kommen 35. Wenn das keine Steigerung ist! Ab 6 Uhr trudeln alle Teilnehmer ein. Es sind wieder auswärtige Starter aus Hamburg und Sachsen dabei. So langsam kennt man sich: fast alle, die heute den 400er fahren, sind bereits den 200er und den 300er gefahren. Der Wetterbericht hat trockenes Wetter vorausgesagt. Auch meine Ankündigung, wieder mitfahren zu wollen, hat keine Sturmtief über der Nordsee entstehen lassen. Pünktlich um 7 kommen wir los, nur 2 besonders eifrige Starter fahren bereits vorher los. Ruhig Brauner! ich
befinde mich ziemlich schnell mit Thorsten Marian und Sebastian am Ende des Feldes, was aber nichts macht. Wir rollen noch Hans auf und formieren eine 5er Truppe, die auch gut läuft. An der ersten KOntrolle packt mich der Kaffeedurst und die leckern Hackbröchten, und ich lasse die anderen alleine fahren. Ich bewundere die Rapsfelder, die in voller Blüte stehen, und freue mich über die Obstbäume. Bis zur dritten Kontrolle fahre ich alleine, immer wenn ich gerade zur Kontrolle komme, wollen die anderen los. In Beeskow passt es allerdings: Die 5er Gang von morgens, verstärkt durch Nicole und Miriam und Dietmar nehmen mich ohne Mutprobe oder Bestechungsgeld in Ihre Reihen auf und wir fahren zusammen weiter. Die 80km bis Kienitz ziehen sich, es geht die ganze Zeit hoch und runter. Die Vorfreude auf warmes Essen hält uns auf Trab. Kurz vor Kienitz sammeln wir noch Alexander und Phelim auf. Diese Truppe sollte bis kurz vor Berlin zusammen bleiben. Lecker Essen und Bier (für mich) bringen uns wieder auf Vordermann/Frau und es geht den Oderdeich entlang. Langsam bricht die Dämmerung herein und wir haben schöne Blicke auf den Oderbruch und die Oder. Der Anstieg aus dem Oderbruch hinauf in Richtung Angermünde geht ganz schön in die Beine, langsam wird es kalt, schneller wird es dunkel, so daß wir früher als geplant uns nachtfertig machen. Kurz vor Angermünde noch eine Überraschung: Erst dachten wir Swamp-Thing steht vor uns und unser letztes Stündchen hat geschlagen, aber es war nur Franz, der die Watfähigkeit eines Rennrades im Modder ausprobiert hat. Sie ist sehr gering, deshalb hat er auch die Wiese geküsst. An der Angermünder Tanke gibt es noch Bockwurst und Kaffee, und frisch gestärkt geht es los auf die Achterbahn von Angermünde nach Joachimsthal. Bei Tag eine wunderschöne Strecke mit zugegebenermaßen schlechtem Belag (Teer auf Kopfsteinpflaster) hat sie nachts ihre Tücken, wie Franz erfahren mußte: 2 Platten innerhalb von 10 Minuten. Während Franz sein Rad reparierte, bewunderten wir den Sternenhimmel (Hans zeigte uns den großen Wagen, aber nicht das große Rad) und lauschten den Fröschen beim Quak-Konzert. Es wurde jetzt empfindlich kalt, und wir zogen alles an, was wir mithatten. In Liebenwalde hatten wir Glück, und ein Wirt, der gerade seine Kneipe aufräumte, stempelte uns noch die Startkarten. Bis nach Berlin zerfiel unsere Truppe, der Stallgeruch weckte verborgene Kräfte, die Lichter der Großstadt riefen, wir trafen uns aber noch alle am Startort und aßen lecker Schnittchen-jamjam. Respekt für Thorsten: er fiel schon vor der ersten Kontrolle raus und hat fast das ganze Brevet alleine gefahren. Viele hätten das nicht gepackt: Respekt! Fazit: aus meiner Sicht ein gelungenes Brevet bei trockenem Wetter, anspruchsvollem Profil (ok keine Pässe aber viele schlechte Straßen) und bei guter Stimmung der Teilnehmer.

Diese Website benutzt Cookies, um Euch das beste Erlebnis zu ermöglichen. Mit Weiternutzung akzeptiert Ihr unsere Datenschutzerklärung.