von Rainer:
6:00 bis 7:00, Gästehäuser der Berliner Stadtmission: Zu früher Stunde trafen sich ca. 35 Fahrer zum 300er Brevet der Berlin-Brandenburger Randonneure - alte Gesichter und (sehr schön) auch viele neue und spontane Fahrer. Auch die Frauen waren mit ca. 10% gut vertreten. Sogar ein Tandem und ein Fixie waren am Start.
7:00: das obligatorische Startfoto und ab in den Berliner "Spaß-Verkehr". Der Wetterbericht hatte schon die ganze Woche ein super Wetter versprochen und so sollte es dann auch werden. Die Morgenstunden waren noch sehr frisch. Die Fahrer ohne Handschuhe hauchten sich an den Ampelstopps ganz schön in die Hände, aber als dann die Sonne hoch kam war auch das schnell vergessen. Auf der Ausfallstraße gen Süden kam dann auch schnell ein vernünftiges Tempo zustande und das gesamte Feld blieb lange zusammen.
Erste Kontrolle in einer "Landschlachterei" nach knapp 60km. Auf das viele Fleisch hinter dem Verkaufstresen wurde zumeist verzichtet, da der große Hunger noch nicht anstand.
Nun bildeten sich separate Gruppen, ja nach Lust und Leistungsstand. Vorn eine homogene Gruppe von 10 alten Hasen die die nächsten 100km bis zur ersten Fährstation in Aken, vom guten Wetter motiviert, ein ordentliches Tempo bei gut eingespieltem Führungswechsel, machte. Es war eine wunderschöne Strecke auf ruhigen Strassen in das Biosphärenreservat Mittlere Elbe. Der "Wind" (1 bis 2bft) kam von vorn und allen war klar: auf dem Heimweg gibt es Schiebewind. Einzige Unterbrechung: eine Reifenpanne. Aber Randonneure fahren ja keine Rennen und so wurde geholfen und gewartet. Leider hielt die Reparatur nur ca. 1 km, so daß der Betroffene die Gruppe verließ ("fahrt weiter"). Anm.: Ein erfahrener Randonneur sollte aber auch nicht mit einem Mantel auf einen 300er gehen, bei dem schon an mehreren Stellen das Unterhemd durchscheint.

Nach der ersten Fähre war die zweite Kontrolle an einer Tankstelle und hier mußte dann auch das erste mal nachgetankt werden, d. h. die Flaschen wurden gefüllt und der eine oder andere Snack ging über den Tresen.

Nach kurzer Fahrt am südlichen Elbufer ging es nach schnellem Stempel-Stopp im Fährrestaurant (die Fähre war gerade auf unserer Seite) wieder zurück auf die andere Elbseite. Die Fährfahrten boten einige Beschaulichkeit. Das Auge des Randonneuers durfte also mal etwas längere Zeit die schöne Gegend geniessen bevor der Blick wieder an das Hinterrad des Vordermannes ging. Und nun kam der "Wind" wirklich von hinten. D. h. wir flogen mit Hochgefühlen der Heimat entgegen. Wieder ging es über ruhige und schöne Straßen durch eine weite Landschaft. Einzig die vielen Motorradfahrer störten ein wenig, aber auch die hatten ja wie wir alle eine sehr langen Winter hinter sich und mußten nun endlich mal den Staub von ihren Maschinen blasen.

Bei ca. km 230 die letzte Kontrolle an einer Tankstelle mit kurzer Pause zum letzten Füllen der Mägen und Flaschen. Das Ziel war fast in Sicht und unsere, nunmehr auf 6 Fahrer geschrumpfte, Gruppe zog immer noch frohen Mutes der Heimat entgegen. Schnell war Berlin erreicht und selbst die vielen Ampelstopps konnten die super Laune nicht mehr trüben.

19:30, Gästehäuser der Berliner Stadtmission: Unser lieber Organisator Ralf (der leider nicht mit fahren konnte) erwartete uns nun mit viel Kaffee und Tee sowie einer großen Ladung belegter Brötchen. Bei den 6 ersten Eintreffenden gab es deshalb und wegen der zurück liegenden sehr schönen ca. 310km nur leuchtende Augen. Das anschließende Zusammensitzen bei Kaffee und dem einen oder anderen Bier sorgte für einen schönen Ausklang des Tages.

Fazit: super Wetter, sehr schöne und u. a. durch die Fähren abwechslungsreiche Strecke, super Truppe = einer der schönsten Brevets.

Rainer

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