1001miglia von Ralf :
Der diesjährige Saionhöhepunkt stand an: 1001miglia. Es handelt sich dabei um das längste und wohl auch schwerste Brevet in Europa. Eine Streckenlänge von über 1600km, 22.000 Höhenmeter und ein Zeitlimit von 135 Stunden sprechen eine deutliche Sprache.

Ingo, Klaus und ich flogen aus Berlin nach Mailand, um teilzunehmen. Gerade Klaus wurde in den Wochen vor dem Brevet immer nervöser und fragte sich, auf welchen Wahnsinn er sich da eingelassen hatte. Ingo und ich waren relativ ruhig, da ich sehr gerne Berge fahre und in der Hitzeperiode im Juli dieses Jahres fleißig mit dem Rad unterwegs war und meine Hitzefestigkeit testen konnte. Ingo ist sowieso ruhig :-)

Sonntag, 15.8.2010
Auf dem Flug (Air Berlin) gab es keine Probleme, wir haben in Mailand nur ewig auf unser Gepäck warten müssen. Abgeholt wurden wir von Gaetano, einem der vielen freundlichen Helfer beim Brevet mit einem Kleinbus, der sonst für Behindertentransporte genutzt wurde. Sollte dies ein schlechtes Omen sein? Würden wir die Hubühne am Wagenende, die wir jetzt noch für die Radkoffer nutzten, nach dem Brevet für unsere Rollstühle verwenden? Fragen über Fragen, die keinen interessieren.

Gaetano fuhr uns direkt zu unserem Hotel, das praktischerweise direkt im Startort lag. Außerdem gab es einen Swimming-Pool, der von einer Gruppe Italiener fleißig freqentiert wurde. Die Italiener waren gut gelaunt und etwas angetrunken, dabei aber sehr angenehm und freundlich. Es handelte sich um Leute aus der Gegend, die den Sonntag in Gesellschaft am Pool verbrachten und Geburtstag feierten. Wir wurden auch auf einen Sekt eingeladen. Im Hotel trafen wir auch noch mehrere andere Starter, 3 Katalanen (nein, keine Spanier, legen sie großen Wert drauf!), sowie 2 Briten. Das Hotelrestaurant hatte geschlossen, wir gingen zu einem Italiener/ Chinesen, wo wir weitere Randoneure trafen. Alle freuten sich auf den morgigen Tag, endlich sollte es losgehen.

Montag, 16.8.10
Nach einem ausgiebigen Frühstück holten wir im Rathaus unsere Startunterlagen ab und trafen dabei weitere Teilnehmer darunter Stefan aus Kiel und Bernd und Gerrit aus Hamburg, die ich immer wieder unterwegs treffen würde. Leider konnte man der Webseite nicht entnehmen, daß man Trikots und T-Shirts bestellen konnte. Nur durch Glück kam ich an ein Trikot, mit dem ich ein Alleinstellungsmerkmal beim Posen auf der Krone haben dürfte! (nur Pech, dass keiner von den Pappnasen dort was von 1001miglila gehört haben dürfte... Perlen vor die Säue!)

Inzwischen war auch Michael aus Aschaffenburg (wollte mit einem Fixie fahren!) eingetroffen. Gut vorbereitet wie ich war, hatte ich meine Trinkflaschen zuhause vergessen und verbrachte den Nachmittag mit Michael zusammen nach der Suche danach. Michael hatte seine Ärmlinge zuhause vergessen. Ich bekam in einem Radladen im Nachbarort 2 schöne Bianci-Trinkflaschen geschenkt, Ärmlinge hatten sie leider nicht..

Um 17 Uhr gab es noch eine Erklärung zum Brevet in Italienisch und Englisch, dann konnte man am gemeinsamen Abendessen teilnehmen. Michael s Fixie wurde ausgiebig bewundert und fotografiert. Stefan aus Kiel war mit einem selbst geflickten Carbonrahmen am Start, auch das erregte Aufmerksamkeit.

Ab 21 Uhr efolgte der Start in 30er Gruppen. Klaus, Ingo und ich waren zumsammen mit Stefan, Gerrit, Bernd, und Michael. Der Deckel einer meiner Trinkflaschen verabschiedete sich schnell, da ich Wasser mit Kohlensäure eingefüllt hatte...ein echter Profi am Werk!

Die ersten knapp 390 km bis Faenza verführen zum Schnellfahren, da sie durch die flache Poebene führen. Klaus und Ingo fuhren relativ schnell los, Klaus Strategie war es, am Anfang Zeit für die Berge herauszuholen, da er dort deutlich langsamer sein würde.

Meine Strategie war es, so kräftesparend wie möglich durch die Poebene zu kommen und bei Attacken, Aufholjagden usw. nicht mitzumachen. Auch bei schnellen Gruppen wollte ich nicht mitfahren, sondern mein eigenes Tempo gehen, ggf. alleine fahren. Klaus und Ingo waren dann irgendwann nach vorne raus, und wir fuhren die Nacht durch und hielten uns mit leckerem italienischen Kaffee wach. Kalt wurde es auch nachts nicht richtig.

Dienstag 17.8.10
Den Tag über fuhr ich mit Michael, Stefan und Bernd. Bernd fühlte sich gut und hielt den Schnitt hoch (32+), es war mir teilweise deutlich zu schnell. So fuhr ich ein ganzes Stück alleine weiter, traf aber später wieder auf Stefan und Bernd, die im Schatten einer Hecke pausierten. Es war ordentlich heiß, es herrschten Temperaturen von über 30 Grad. Mittags trafen wir in der Kontrolle in Faenza (390 km) Ingo und Klaus wieder, die gerade wieder los wollten. Sie waren knapp 2 Stunden vor uns. Wir ließen sie fahren. Auf der nächsten Etappe begannen die Steigungen, und Bernd bekam Schwierigkeiten, mit mir und Stefan mitzukommen. Es sollte ein Paß von über 900 m Höhe bezwungen werden, und jeder fuhr sein eigenes Tempo. Da wir fast von Meeresniveau aus Faenza starteten, waren knapp 800 Höhenmeter zu bewätligen. Stefan fuhr das Ding hoch wie ein Moped und ein Verdacht dämmerte mir: Es handelte sich bei Stefans Rahmen um einen Cervelo-Rahmen! Von wegen kaputter Rahmen: Stefan hatte ihn aufgesägt und 2 Motoren a lá Cancellara eingebaut! Aber was solls: ich kam mit meinem alten Colnago (Stahl) gut über die Berge und wir ließen reihenweise Italiener auf ihren Plastebombern stehen.

In Dicomano (km 475) kamen wir gegen 22 Uhr an. Eigentlich hatte ich vorgehabt, dort etwas länger zu schlafen, aber Stefan überzeugte mich, das es besser wäre, gleich weiterzufahren. Die Etappe bis Chusi Della Verna (kmm 548) war hammerhart, zwei lange Anstiege bis auf 800 bzw 1000m Höhe von jeweils 200m Höhe aus. Den ersten Anstieg hatte ich richtig gute Beine, der zweite (leider längere) war richtig mühsam. Chiusi Della Verna ist ein Kloster ganz oben auf einem Berg. Wir kamen gegen 3 Uhr morgens an, ich war müde, mir war kalt, ich war echt fertig. Während des Anstiegs schmiedete ich Mordpläne gegen den Verantwortlichen für die Streckenführung. Bevor der Plan für das perfekte Verbrechen konkrete Formen annahm, waren wir glücklicherweise oben. Zu Essen gabe es ein kaltes Reisrisotto, das machte auch nicht warm. Zum Glück konnte man dort schlafen (Stockbetten).

Mittwoch 18.8.10.
Nach 2 Stunden Schlaf (die einzigen bisher!) ging es um 6 morgens weiter. Die Abfahrt war kalt, wir zogen alles an, was wir hatten. Ein Cappucino im nächsten Dorf wärmte uns etwas auf. Es zeigte sich, das Stefan deutlich schneller fährt als ich, so trennten wir uns, und ich fuhr mein Tempo. Der Straßenbelag war teilweise richtig schlecht, man war nur am rumkurven, um den Löchern auszuweichen, dies machte das Fahren sehr mühsam. Jetzt kam die Sonne raus, es wurde richtig heiß. Kurz vor Passignano Sul Trasimono (km 578) trafen Stefan und ich uns wieder, weil ich durchgefahren war und Stefan eine Pause gemacht hatte. Wir fuhren zusammen weiter. Bis Todi (km 724) schmorten wir in der Hitze. Ein freundlicher Bauarbeiter erklärte uns, das der direkte Weg nach Todi wegen Brückenbauarbeiten versperrt war und erklärte uns mit Händen und Füßen die Umleitung. Das war sehr nett von ihm und ersparte uns einige Kilometer. Todi liegt (wie fast alle Etappenziele) auf dem Gipfel eines Berges. Den Anstieg absolvierten wir nachmittags um 3 bei direkter Sonneneinstrahlung. Nach Todi trennten Stefan und ich uns wieder, und jeder fuhr sein Tempo weiter. Ich überholte zum wiederholten Male Pascal, einem sehr witzigen Franzosen aus der Normandie, der sehr gut Englisch sprach, so daß wir uns prima unterhalten konnten. Bis Bolsena (km 778) fuhr ich alleine, und in der Kontrolle in einem schön gelegenen Restaurant am See traf ich Stefan wieder. Wir fuhren zusammen bis nach Pomonte (km 859). Die Strecke bis Pomonte fuhren wir bei Dunkelheit, wir kammen durch schöne toskanische Städtchen, die auf Hügeln lagen und teilweise sehr touriverseucht waren. Aber man bekam immer lecker Kaffee! Es ging die ganze Zeit auf und ab. Auf einmal tat sich im Dunkeln eine Betonwand vor uns auf, die sich als Betonstraße mit superstarker Steigung entpuppte. Selbst bei 34/28 kam man nur unter starker Anstrengung und im Wiegetritt bergauf, die Straße müsste so knapp 20% Steigung gehabt haben. Hammerhart!

In Pomonte gab es viel und lecker zu essen, die Kontrolle war in einer Art Dorfgmemeinschaftshaus untergebracht. Es gab sogar Wein, dem ich gerne zusprach. Hier trafen wir wieder auf Ingo und Klaus. Die Nacht war kurz, wieder nur 3 Stunden Schlaf.

Donnerstag 19.9.10
Ich fuhr am nächsten Morgen alleine weiter, ich war doch etwas platt, ob es am Wein oder an den Bergen lag, weiß ich n icht. Stefan war schon früher los. Das Alleinfahren tat mir gut, die Beine wurden besser, und ich traf auf Victor und einen anderen Italiener, die beide nur sehr schlecht Fremdsprachen beherrschten, was die Kommunikation sehr schwierig gestaltete. Victor fuhr genauso wie ich, fast synchron gingen wir aus dem Sattel, schalteten hoch oder runter und gleich schnell waren wir auch. Die inoffizielle Meisterschaft im Synchronradfahren wäre uns sicher gewesen, aber es schaut ja keiner! Bis Montalcino, einer kleinen, (mal wieder) sehr malerisch gelegenen Stadt (mal wieder auf einem Hügel, welche Überraschung) fuhren wir zusammen, hier war die nächste Kontrolle (km 932)

Nach Montalcino hatte man die Möglichkeit, ein Stück der L'Eroica-Strecke zu fahren, dieser toskanischen Sand- und Schotterpiste, auf der alljährlich dieses Klassikerrennen ausgetragen wird. Die Strecke ist sehr einsam gelegen, man hat schöne Ausblicke auf die toskanische Landschaft, und so schwierig zu fahren ist sie auch nicht. Eigentlich wollte ich mit Pascal, dem Franzosen zusammen fahren, er war aber leider deutlich langsamer als ich, so fuhr ich alleine weiter. Mit meinen 25er Reifen ist das Ding kein Problem. Es wurde wieder richtig heiß, und die km bis zur Kontrolle in Castelnuovo Beradenga (km1018) zogen sich. Hier gab es richtig lecker essen, und ich machte ein kleines Nickerchen, von dem ich nach 2 Stunden erwachte, war wohl etwas länger geworden... Jetzt traf ich Klaus und Ingo wieder, fuhr jedoch alleine weiter, weil die beiden langsamer fuhren als ich. Es ging wieder in die Berge, und ich hatte richtig gute Beine, demütigte am Berg reihenweise Italiener mit Carbonrädern und legte 50 km in 2 Stunden zurück. Auf halber Strecke traf ich wieder Stefan, wir kauften einen Coop leer und fuhren zusammen weiter bis zur Kontrolle in Montaione (km 1097). Auf dem Weg dorthin trafen wir wieder Pascal, der Probleme mit seinem LED-Scheinwerfer hatte. Ingo und Klaus holten uns ein, Ingo konnte zum Glück Pascal aushelfen, da er 2 Scheinwerfer hatte. Eigentlich wollte ich in Montaione schalfen, aber das nächste Stück bis Montecatini Terme (km 1150) sollte sehr flach auf befahrenen Straßen sein, so ließ ich mich überreden und fuhr mit Stefan und Gerrit weiter. Stefan wurde gegen 24 Uhr richtig müde, alle Bars hatten zu, und wir hatten Glück, einen kleinen Raum mit Kaffeeautomaten zu finden (in einer Stadt, die mal der Abwechslung halber nicht auf einem Berg lag, ich weiß aber nicht wie sie heißt), wo wir uns erholten. Weiter ging es bis Montecatini Terme (km 1150). Die Kontrolle lag in einer Sporthalle und war etwas schwer zu finden, Stefan und Gerrit waren schneller als ich und bereits da. Hier konnte man schön schlafen, es war Platz ohne Ende.

Freitag 20.8.10
Wäre das hier Paris-Brest-Paris, könnte man sich schon mal für das Zielfoto schick machen. Hier ging es aber nochmal richtig zur Sache. Über leider recht viel befahrene Straßen ging es ein Tal hinauf, wir sahen Städtchen auf Hügeln ohne Ende. Stefan hatte wieder richtig gute Beine, und ich war mit Gerrit weitergefahren. Meine Beine waren irgendwann mit Blei ausgegossen worden, als ich nicht aufpasste, auf jeden Fall fühlte sich das so an. Der Himmel zog langsam zu, und auf einmal fing es richtig an zu schütten. Wir stellten uns bei einem Cafe unter, zum Glück hörte es bald auf zu gießen, und nachdem wir über den Kamm waren, wurde es wieder richtig schön. Es gab eine rasante Abfahrt, die wegen der nassen Straße und des schlechten Belags mit Vorsicht zu genießen war. In Aulla (km 1280) stempelten wir an einer Tankstelle und machten Pause im nächsten Dorf. Übermüdet wie ich war, vergaß ich mein Gepäck an der Tankstelle und mußte 5 km zurückfahren, um es zu holen. Es ist mir nicht aufgefallen, daß es ohne Gepäck leichter ging...

Bis zur nächsten Kontrolle in Deiva (km 1357) fuhr ich alleine. Lanschaftlich war es sehr schön, die Berge gehen bis direkt ans Meer. Man verliert 400m Höhe, um ans Meer runterzufahren, und fährt danach auf die gleiche Höhe zurück, und das ganze an einem Hang, wo die ganze Zeit die Sonne draufsteht. Schöne Ausblicke, aber auch schön anstrengend zu fahren. Unterwegs traf ich wieder Stefan, wir fuhren zusammen weiter.

In Deiva wollte ich eigentlich schlafen, bin dann aber mit Stefan und Gerrit weitergefahren. Der Plan war, den ersten Berg noch hinter uns zu bringen und uns dann irgendwo hinzulegen. Auf dem Anstieg demütigten wir wieder Italiener und trafen am Gipfel wieder Pascal. Pascal und Gerrit waren müde und legten sich auf eine Bank zum Schlafen, ich fuhr mit Stefan weiter. Wir hatten eine lange Abfahrt auf einer fast leeren Straße bei Nacht- Klasse! Dann ging es direkt an der Küste lang, hier war viel los, das Radfahren machte keinen rechten Spaß. Nachdem wir die Küste verlassen hatten, wurde es etwas ruhiger, und wir verbrachten 2 Stunden in einem EC-Hotel, als wir müde wurden. Morgens um 5 ging es weiter, wir trafen ein paar Italiener, die wir im Anstieg nach Caselle wieder demütigten. Später machten wir am Berg Pause, die Italiener fuhren an uns vorbei. Wir wollten dann weiter und stellten fest, daß die Italiener 2 Kurven weiter Pause machten, komisch, wollten wohl nicht wieder überholt werden.... Caselle lag auf der anderen Seite des Appenin, und wir mußten einen Pass überwinden. Dabei wurde es langsam hell, und wir sahen die Sonne über den Bergen aufgehen, wunderschön! In Caselle (km 1450) fand ich erst die Kontrolle nicht, war schlecht ausgeschildert, oder ich war zu müde. Ich fand ein leeres großes Zelt mit der Beschriftung "Kontrolle" das total verwaist war. Ich habe dann an einer Tanke gestempelt. Als ich 3mal durch das Dorf fuhr, um den richtigen Weg zur nächsten Etappe zu finden, habe ich dann die Kontrolle gefunden. Ich war wohl doch etwas übermüdet. An der Kontrolle traf ich Stefan und Gerrit wieder, die schon weiter wollten, ich legte mich eine Stunde hin, die beiden sagten, ich sähe ziehmlich fertig aus.

Samstag, 21.8.10
Nach einer Stunde Schlaf ging es mir besser. Es gab lecker Essen, und ich fuhr mit Daniel (aus Brasilien) und Carmine (aus Italien) zusammen weiter. Zu Anfang kam keine harmonische Truppe zusammen, wir fuhren eher gegen- als miteinander, und ich wollte mich schon mit einer Kaffeepause aus der Gruppe verdünnisieren, es wurde aber besser. Daniel fährt sehr stark, er ist das Brevet statt abends um 21 Uhr erst um 1 Uhr nachts gestartet, weil sein Flugzeug so spät kam. Deshalb ist er die ersten 350km alleine gefahren- Respekt!). Carmine war schon recht müde und bekam besonders bei den Anstiegen Probleme. Vor Castellania (Geburtsort von Fausto Coppi) habe ich mich verfahren und noch einen Extra Berg eingebaut zu Ehren Fausto Coppis... Ich war nicht in Stimmung, die Kappelle und das Museum zu besichtigen, und fuhr mit Daniel und Carmine weiter. Wir waren schnell aus den Bergen raus, und es ging durch die Poebene durch Reisfelder und über eine uralte Brücke über den Po (mit Kopfsteinpflaster - yeah!) und dann noch über eine Pontonbrücke. Es war wieder richtig heiß, die Strecke zog sich hin, und ich war dreimal der Meinung, daß wir jetzt jeden Moment am Ziel sein müssten, waren wir aber nicht.

Irgendwann aber doch, und gegen 17 Uhr hatten wir es endlich geschafft. Stefan, Gerrit, Pascal, Ingo, Klaus und ich trafen uns im Hotel und tranken noch lecker Bier. Gegen 23 Uhr fielen mir die Augen zu und ich ging zu Bett.

Fazit:
Eine schöne Streckenführung, eine gut organisierte Veranstaltung, freudliche Helfer. Die Strecke ist sehr anstrengend zu fahren, deutlich schwerer als Paris-Brest-Paris.

Was lernen wir daraus:
Wer nach PBP denkt jetzt kann er alles fahren, wird bei 1001miglia scheitern. Wer denkt, er kann sich duch 1001miglia durchlutschen (geht bei PBP) täuscht sich. Die Berge muß jeder selbst hoch, da hilft kein Windschatten. Für 1001miglia braucht man 1) einen guten Kopf 2) gutes Sitzfleisch 3) gute Beine. Wenn die Beine nicht gut sind, kann man das durch langsameres Fahren kompensieren. Wennn der Kopf und Sitzfleisch nicht gut sind, kann man das gar nicht kompensieren. Man muß sein eigenes Tempo fahren, fall nötig auch allein. Wer auf andere Leute wartet, verschenkt Zeit, wer versucht, mit schnelleren Leuten mitzukommen, platzt. Wer bei "normalen" Brevets "vorne" liegt, also schnell ankommt, ist auf Langstrecken nicht unbedingt genauso schnell. Man kann ein Brevet prima auf den ersten 300km verschenken, aber nicht gewinnen.

(Für alle: Auswendig lernen, ich frage das nächstes Jahr ab!:-)

Ralf


Und weitere Links für Interessierte :
Info zur Veranstaltung und Streckenverlauf : hier ... und hier ...
Bilder unter anderem von Coppi s Land : hier ...

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